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Aktuell  07.01.2021 (Archiv)

Das war das Brexit-Desaster

Formal war der Brexit zwar mit 31. Januar erledigt - doch mangels tatsächlichen Plans, wie es nach einer Übergangsfrist weitergeht, blieb er auch 2020 ein wichtiger wirtschaftlicher Unsicherheitsfaktor.

Freilich verblasste dieser angesichts der COVID-19-Pandemie mit Lockdown, internationalen Reisebeschränkungen und Rezessionsängsten. Online-Handel war damit angesagt wie nie - und die Hoffnung auf ein starkes Weihnachtsgeschäft besonders wichtig.

Premierminister Boris Johnson hat den Brexit erledigt, aber sonst - trotz Hilfe von teuren Consultern - wenig. Insbesondere blieb bis tief in den Dezember dieses Jahres unklar, wie es 2021 nach Ende der Übergangsfrist für den Handel mit der EU weitergeht. Zu Jahresmitte waren drei Viertel der britischen Unternehmen nicht für die Zeit danach bereit, aber eine klare Mehrheit selbst der Brexit-Befürworter für einen Folgevertrag mit der EU. Eben den bekam Johnson nicht erledigt. Das Damoklesschwert des harten No-Deal-Brexits schwebte weiter über Großbritannien und seinen Handelspartnern - am Ende steht nun ein Deal, wenngleich dieser mager ausfällt.

Teuer könnte der EU-Austritt die britischen Konsumenten kommen. So befürchtet das British Retail Consortium 20 Prozent Preissteigerung bei Lebensmitteln. Auf Unternehmen wiederum dürften Milliardenkosten zukommen, um legal den digitalen Datenfluss mit der EU aufrechtzuerhalten. Kommen Zölle im Handel zwischen Großbritannien und der EU, könnten zudem Unternehmen wie Nissan Produktionsstätten auf der Insel aufgeben. Doch auch in Deutschland könnte das Folgen haben, denn laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind 460.000 Arbeitsplätze mit Exporten nach Großbritannien verbunden.

Freilich brachte 2020 mit COVID-19 eine völlig neue Krise, die weltweit viel unmittelbarere Folgen hatte. Bereits im Februar haben Top-Unternehmen deutliche Störungen im Handel mit China beklagt, zumindest Privat-Charteranbieter freuten sich da sogar noch über eine gestiegene Nachfrage. Im März folgten die WHO-Einstufung des neuen Coronavirus als Pandemie, der erste Lockdown kam praktisch überall und damit wuchsen Sorgen um die Wirtschaft. Das Institut der deutschen Wirtschaft warnte, dass das BIP 2020 um bis zu zehn Prozent einbrechen könnte, die Ball State University fürchtete drohende Massenarbeitslosigkeit in den USA.

Tatsächlich waren die Folgen des ersten Lockdowns gravierend, nicht nur in Form steigender Arbeitslosigkeit, besonders unter Geringverdienern. Das britische BIP brach im April im Jahresvergleich um über 20 Prozent ein, Rezessionsängste grassieren weltweit. In Deutschland stöhnte die wichtige Automobilindustrie: VW schrieb im ersten Halbjahr 1,4 Mrd. Euro Verlust, BMW im zweiten Quartal immerhin 666 Mio. Euro. Die Luftfahrt-Branche litt unter massiven Reisebeschränkungen, weswegen beispielsweise die Tuifly im Juni eine Halbierung ihrer Flotte angekündigt hat.

Ebenfalls Im Juni warnte das University College London (UCL), dass die Wirtschaft eigentlich ein langsames, vorsichtiges Lockdown-Ende brauche, um Versorgungsketten zu schonen und die Gefahr einer zweiten Welle zu minimieren . Hierzulande mahnte der Berliner Digitalverband Bitkom, das ein solcher zweiter Lockdown vielen Start-ups das Genick brechen könnte. Eine doch eher zügige Rückkehr zur weitgehenden Normalität brachte zwar einen wirtschaftlich passablen Sommer - doch mitten im zweiten Lockdown stellt sich die Frage, ob man auf mahnende Stimmen wie die des UCL hätte hören sollen.

Im schlimmsten Fall könnte COVID-19 allein die USA über zwei Jahre fast fünf Bio. Dollar Wirtschaftsleistung kosten, so die University of Southern California. Ob es wirklich so hart kommt, bleibt abzuwarten. Laut Forschern der University of Bristol verrät jedenfalls die Aktivität auf sozialen Medien die wirtschaftlichen Auswirkungen von Katastrophen und wie sich KMUs davon erholen. Dieser Ansatz könnte auch in Hinblick auf die Pandemie interessant sein.

Gegen Lockdowns eher immun war der Online-Handel. Amazon konnte sich dank der Pandemie über Rekordgewinne freuen. Auch der dänische Spielwaren-Hersteller Lego meldete für die erste Jahreshälfte ein Umsatzplus von sieben Prozent, das nicht zuletzt Investitionen in E-Commerce in den vergangenen Jahre zu verdanken war. COVID-19 hat den Trend zur Digitalisierung beschleunigt, in den USA kaufen einer Appetize-Studie zufolge nun schon drei Viertel der Kunden jede Woche per Smartphone ein. Bargeld musste verstärkt kontaktlosem Zahlen weichen.

Nach einem Coronavirus-bedingt durchwachsenen Jahr war das ohnehin so wichtige Weihnachtsgeschäft und damit die Zeit um den Black Friday Ende November für den Handel 2020 jedenfalls noch bedeutender. In Deutschland gab es schon vorab die Prognose, dass um den Black Friday ein deutliches Umsatzplus von 18 Prozent zu erwarten sei. Zumindest eine gute Nachricht also für den Handel - wobei auch hier sicher jene Unternehmen im Vorteil waren, deren Online-Shops Kunden freuen statt frustrieren.

Auch 2020 blieb ein Thema, dass Frauen im wirtschaftlichen Alltag benachteiligt bleiben. Studentinnen müssen eher unbezahlte Praktika schieben, Männer halten die Gender-Pay-Gap unbewusst aufrecht und Automatisierung verschlimmert diese sogar. Zumindest in der Finanzbranche müssen Frauen einer australischen Studie um Beförderungen regelrecht betteln, während der University of Exeter zufolge offenes Lob für gute Leistung ganz allgemein helfen würde, dass sich Frauen eher um Führungspositionen bemühen.

Auch Minderheiten haben es weiterhin schwer. In Großbritannien beispielsweise fühlt sich fast die Hälfte der Nicht-Weißen genötigt, die eigentliche Persönlichkeit im Arbeitsleben zu verbergen. In den USA wiederum ist der Hypothekenmarkt laut Northwestern University heute genauso rassistisch wie vor 40 Jahren. Im Nachteil sind oft auch Konsumenten allgemein. Laut Verbraucherzentrale Bundesverband mangelt es nach wie vor am Verbraucherschutz vor ungewollten Verträgen und Kostenfallen.

pte/red

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#Rückblick #2020 #Corona #Wirtschaft #Brexit



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